Kapellenverein Raubersried

12. Simml-Kreuz

Ein ehemaliges Friedhofskreuz, der Sockel aus Stamsried, das darauf stehende Kreuz aus Neukirchen-Balbini

Gusseisen mit Schnörkelverzierungen in den Kreuzbalken. Kreuzhöhe 142 cm und 58 cm breit. Corpus ist 31 cm hoch und 27 cm breit. Die heilige Maria auf dem Sockel ist 25 cm hoch. Das Kreuz ist schwarz, Corpus und Maria silbern gestrichen. Es steht auf einem Granitsockel. Am Kreuzfuß ist eine Tafel ange- bracht mit der Inschrift: „Hier ruht in Gott I.B. Bauer, Ökonom von Krottenthal, geboren 1. Mai 1820,  gestorben  am  18.  März 1877 R.I.P.“

steht am Waldrand von Raubersried auf einem gusseisernen schönen Friedhofskreuz, vermutlich aus dem Hüttenwerk Bodenwöhr. Der Sockel, auf den ersten Blick ein Granitsockel, fand bisher kaum Beachtung, bis die Raubersrieder fachmännische Hilfe aus Regensburg holten. Die Flur- und Kleindenkmalforschung e.V. mit Professor Dr. Morsbach, den Herren Frahsek und Hornauer kamen und informierten sich über die Pläne der Raubersrieder und kamen auch an diesem „sonderbaren“ Flurkreuz vorbei. Sie erkannten auf den ersten Blick die Einmaligkeit dieses Steins mit dem dar- auf stehenden Friedhofskreuz. Solche liegende Grabsteine sind bis dato nur aus dem niederbayerischen Donauraum und dem oberösterreichischen Innviertel und seit 2005 aus Stamsried bekannt. Es handelt sich um eine vergangene Grabkultur, über die kaum etwas bekannt ist. Wegen des sargähnlichen Aussehens und daraus resultierender liegender Verwendung wurden sie schlichtweg als „liegende Grabsteine“ bezeichnet, neuerdings auch als „Sargsteine“. Seit 1993 nimmt sich Karl Schmotz aus Deggendorf der bis dahin unbeachtet gebliebenen Grabsteine an, die oft als Fenster- und Türgewände so- wie an Gebäudeecken eingebaut gewesen waren und vielleicht da und dort noch sind. Die Stamsrieder Funde, die liegenden Grabsteine, die sich heute neben dem Stamsrieder Friedhof befinden, fügen sich stilistisch und damit auch zeitlich in die Spanne vom letzten Drittel des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Dies bestätigen sowohl die klassizistischen Elemente als auch die einzige vorhandene Jahreszahl 1800. Die 18 nachgewiesenen Exemplare dieser liegenden Grabsteine, mit dem Raubersrieder jetzt 19, stellen sowohl den größten von Karl Schmotz aus Deggendorf bekannten Bestand dar, als auch den bisher einzigen im Landkreis Cham und vielleicht der ganzen Oberpfalz. Außerdem, so meint Karl Schmotz, könnte hier die Chance bestehen, Näheres über die Familien zu erfahren, denen die Grabsteine gehörten bzw. gehören. Dies wäre von ganz erheblicher Bedeutung für die Einschätzung der sozialen Schicht, die sich diese Art der Grabsteine leisten konnte, denn vorerst darf darüber spekuliert werden. Der Stamsrieder Fundkomplex ist auch unter dem Aspekt regionaler Unterschiede zu sehen, die bisher nur zwischen dem Donauraum und dem Innviertel erkennbar sind.

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