OGV Friedersried

Hiltenbach – Unser Dorf hat Zukunft

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ehrt mit dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" das bürgerschaftliche Engagement und macht positive Entwicklungen in ländlichen Regionen sichtbar.

Jedes Jahr nehmen mehrere Ortschaften an diesem Wettbewerb teil. Dabei werden sie in zwei Kategorien aufgeteilt – bis 600 und 601 bis 3000 Einwohner. 

Wie unschwer zu erkennen ist, fiel Hiltenbach mit seinen 48 Einwohnern in die erste Kategorie. Relativ kurzfristig erfuhren die Hiltenbacher

von Bürgermeister Herbert Bauer, dass sie im Landkreis Cham an diesem Wettbewerb teilnehmen würden und der einzige Konkurrent des Ortes Ried bei Gleißenberg seien. 

Daraufhin traf sich Susanne Deutschländer vom Sachgebiet Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes Cham mit den Hiltenbachern sowie Georg Fritsch, dem Vorsitzenden des OGV Friedersried. Gemeinsam wurde die Begehungsroute festgelegt. Da das Wettbewerbskomitee nur eine Stunde Zeit hatte, musste alles gut geplant werden, um das Dorf in dieser kurzen Zeit bestmöglich zu repräsentieren. 

Am Donnerstag, den 13. Juli 2023 gegen 9 Uhr rollte die 10köpfige Wettbewerbskommission an. Nach einer etwas längeren Begrüßung sowie der Schilderung von Besonderheiten des Dorfes am Woghaisl, machten sich die Besucher auf den Weg und „begutachteten“ das grüne Dorf mit seinen vielen Bauerngärten. Dabei wurden ein paar Besonderheiten hervorgehoben. 

Bereits bei der Anfahrt war festzustellen, dass Hiltenbach von Grün umgeben ist. Die unter Naturdenkmal stehenden ca. 300 Jahre alten Linden verleihen dem Dorfmittelpunkt eine besondere Ausdrucksstärke. Keines der Häuser ist direkt an die Straße gebaut. Bereits bei der Durchfahrt sind viele schöne Gärten zu sehen. Einige Schmuckstücke verstecken sich auch hinter den Häusern. So findet man einen Gartenteich mit Seerosen oder einen Birnbaum aus Totholz für die Fledermäuse.

Ein alter museumswürdiger, gut erhaltener Getreidekasten (vermutlich aus dem Jahr 1816) ist eine historische Besonderheit, die das Dorf zu bieten hat. 

Laut dem Pfarrbuch der Pfarrei Penting bei Neunburg vorm Wald wurde der Ort erstmals im Jahre 1150 erwähnt. In dieser Zeit gab es in Hiltenbach auch eine sogenannte „Motte“. Eine kleine Burg aus Holzbauweise, die auf einem Erdhügel errichtet wurde. Etwa zwei Kilometer aufwärts liegt die Quelle des durch Hiltenbach fließenden Baches. Dieser wurde nach der Siedlung eines gewissen „Hilto“ benannt. So haben das heutige Dorf und der Bach denselben Namen. Das Gewässer mündet zwischen Pösing und Roding in den Fluss Regen. 

Diese und noch viele weitere Informationen zum Dorfleben erhielt die Bewertungskommission bevor sie sich mit Kaffee und Küchel zur Weiterfahrt stärkten. 

Am Abend trafen sich die Dorfbewohner bei Wolfgang Spießl, um das Wettbewerbsergebnis abzuwarten. „Wir feiern. Egal ob wir Erster oder Zweiter werden.“ Die Entscheidungsfindung dauerte scheinbar, denn erst am späten Abend bekam Bürgermeister Herbert Bauer von Susanne Deutschländer einen Anruf, in dem sie ihm mitteilte, dass Hiltenbach gewonnen hat. Die Freude der Dorfbewohner sowie des Bürgermeisters war groß. Und auch Frau Deutschländer fand sich noch in Hiltenbach ein, um gemeinsam zu feiern. Ausschlaggebend für den Gewinn waren die Durchgrünung des Ortes, die zahlreichen Bauerngärten und die intakte Dorfgemeinschaft. 

Georg Fritsch bedankte sich bei den Hiltenbachern und sagte: „Wir machen heute nur ein Komma und keinen Punkt. Wir schreiben die Geschichte des Dorfes weiter.“

 

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok Ablehnen